Schwangerschaftsdiabetes – Mein kleiner Feind!

Schwangerschaftsdiabetes

Schwangerschaftsdiabetes – Dich kann ich gar nicht gebrauchen!

Die letzten Wochen wurden mir dann doch etwas erschwert. Mein kompletter Alltag wird derzeit nur von dem Schwangerschaftsdiabetes bestimmt, aber ich würde sagen, ich fange einmal von vorne an.

Schwangerschaftsdiabetes


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Was ist Schwangerschaftsdiabetes oder auch Gestationsdiabetes?

Im Grunde genommen ist es auch wie bei dem bekannten Diabetes mellitus, dass der Blutzuckerspiegel zu hoch ist und somit der Glukosetoleranzstörung auftritt. Nach der Schwangerschaft ist es häufig so, dass der Zuckerstoffwechsel sich wieder normalisiert und die Frau auch keinen Diabetes mehr hat. Risikofaktoren können Übergewicht (vor der Schwangerschaft), Alter über 30 Jahre oder erbliche Vorbelastung durch ein familiären Hintergrund sein. Bei mir trifft das letzte zu, aber natürlich kann man auch Schwangerschaftsdiabetes bekommen, ohne mit einem der Risikofaktoren in Berührung zu kommen. Es gibt natürlich auch noch einige weitere Risikofaktoren, aber das sind die größten.

Wie wurde es bei mir festgestellt?

Grundsätzlich wird zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche ein Test gemacht. Da muss man eine zuckerhaltige Lösung trinken und eine Stunde später wird dann über das Blut der Blutzucker gemessen. Das ist der kleine Test und da war ich knapp über der Grenze, sodass ich mir einen Termin bei einem Diabetologen machen sollte. Dort wurde dann der große Test durchgeführt. Ich bin nüchtern in der Praxis aufgetaucht, sodass der Wert einmal gemessen werden konnte, trank die Lösung und nach einer Stunde wurde erneut der Blutzucker gemessen. Der Wert war schon zu hoch, sodass man mir direkt Informationsblätter bezüglich Schwangerschaftsdiabetes mitgegeben hat. Nach einer weiteren Stunde wurde dann nochmal gemessen und der Wert war immer noch zu hoch, sodass ich anschließend eine Beratung bekommen habe.

Und wie ging es dann nach der Diagnose weiter?

Ich sollte dann erstmal meine Ernährung anpassen. Also weniger Zucker und Kohlenhydrate zu mir nehmen. Natürlich musste ich mir auch meinen Blutzucker täglich messen. Morgens war es das erste, was ich gemacht habe im nüchternen Zustand und bevor ich sogar aufgestanden bin (das lässt den Spiegel direkt höher steigen). Eine Stunde nach dem Frühstück musste ich dann das zweite Mal messen und dann unmittelbar vor dem Mittag- und Abendessen sowie eine Stunde danach.

Derzeit bin ich alle zwei Wochen bei der Diabetesberatung und gebe ihr mindestens einmal die Woche meine Werte durch. Dabei ist rausgekommen, dass es leider nicht nur durch Ernährung in Griff zu bekommen ist. Selbst meine Nüchternwerte sind fast immer zu hoch, sodass entschieden wurde, dass ich mit Insulin beginnen muss.

Insulinspritzen – Der noch größere Feind

Und so sollte man es eigentlich nicht sehen, denn der Blutzuckerspiegel muss gut sein und nur Insulin wird mir helfen, dieses Ziel zu erreichen. Mir wurde dann gesagt, dass ich erstmal mit 8 Einheiten beginnen soll. Mittlerweile bin ich bei 12 Einheiten und wir schauen, ob das dann nun ausreichend ist, sodass die Werte sich wieder einpendeln.

Wie geht es unserem Baby?

Gott sei Dank sind bisher alle Werte von unserem Baby im Normalbereich. Anzeichen könnten eine verdickte Plazenta, ein zu großer Bauchumfang oder ein zu schweres Baby sein. Diese Maße werden nun noch strenger von meiner Frauenärztin kontrolliert und ich freue mich jedes Mal, wenn die Werte in der Norm sind. Wichtig ist, dass unser Baby nicht anfängt für mich nun auch noch Insulin zu produzieren.

Kann ich mit dem Schwangerschaftsdiabetes normal  entbinden?

Bisher wird mir immer versichert, dass wenn die Werte von meinem Baby weiterhin so gut sind, dass ich dann auch normal bzw. vaginal entbinden darf. Gründe für einen Kaiserschnitt wären, wenn mein Diabetes nun entgleist oder unser Baby sehr stark zunehmen würden.

Leider darf ich aber nur noch in einem Krankenhaus entbinden, wo auch eine Neonatologie (Kinderabteilung) ist. Unser Baby muss nämlich nach der Geburt erstmal streng überwacht werden, da die Gefahr besteht, dass sie nach der Geburt in einen Unterzucker gerät.

Wie geht es mir damit?

Ich wünschte mir, wie wahrscheinlich alle anderen Frauen auch, die Schwangerschaftsdiabetes haben, dass sie es nicht hätten. Mal komme ich damit gut zurecht und dann gibt es Tage, an denen ich verzweifle, weil ich wenig Einfluss darauf habe. Ich hatte auch schon den Gedanken einfach mit dem Essen aufzuhören, aber das geht ja auch nicht. Unser Baby braucht die Nahrung und ich natürlich auch. Das ist dann auch nur ein dummer Gedanke, weil ich dann einfach nicht weiter weiß. Außerdem sage ich mir immer wieder, dass es deutlich schlimmere Schicksale gibt. Es geht meinem Baby gut und mir ja auch!

Das sind eigentlich derzeit so die wichtigsten Fragen, die immer wieder eingetrudelt sind. Ich denke, dass diese Informationen erstmal ausreichen und bin auch froh, dass ich nun diesen Beitrag erstellt habe. Manchmal tut es einfach gut, sich alles von der Seele zu schreiben!

 

Habt ihr noch weitere Fragen zu dem Thema?

 

Foto Credit: Pixabay silviarita

13 Kommentare bei „Schwangerschaftsdiabetes – Mein kleiner Feind!“

  1. Hi Linnie, ich weiß, dass die Sache bei dir schon ein bisschen vorbei ist, aber ich wollte dich nur wissen lassen, dass ich dankbar bin, dass du solche Themen angesprochen hast – denn für mich als Schwangere mit Schwangerschaftsdiabetes (auch insulinpflichtig), ist es sehr interessant, andere Stimmen zu hören, denen es vielleicht genauso ging. Ich habe ne ultra Angst davor, dass meine Tochter bei der Geburt unterzuckert sein könnte und mit dem Insulin komme ich irgendwie auch nicht so ganz zurecht. Manchmal gehen die Werte gar nicht runter (dann mache ich mir besonders Sorgen, der kleinen geschadet zu haben) und andere male rutsche ich übelst in die Unterzuckerung (was mir auch wieder Sorgen bereitet). Es ist anstrengend für die Nerven.

    Danke für deine Worte! Und deiner Kleinen geht’s ja gut 😀
    Viele liebe Grüße!

    1. Hallo Julia
      Wie weit bist du denn? Damit deine Tochter nicht in den Unterzucker rutscht, kannst du deine Milch ausstreichen. Dann bekommt sie diese direkt nach der Geburt. Wenn du es nicht machst, dann bekommt sie im Krankenhaus aber auch direkt Babynahrung. Du kannst dich jederzeit bei Fragen an mich wenden. Du kannst einfach unter Kontakt mir eine Mail schreiben 😊
      LG Linda

  2. […] lassen. Nicht so schön, aber immerhin habe ich “noch” kein Diabetes. Ihr findet hier alles zu meiner Geschichte über […]

  3. […] Schwangerschaftsdiabetes – Mein kleiner Feind! […]

  4. […] Schwangerschaftsdiabetes – Mein kleiner Feind! […]

  5. Der Beitrag war echt interessant. Ich drücke dir die Daumen, dass nun alles einigermaßen entspannt verläuft und du dir keine weiteren Sorgen mehr machen musst.

    Liebe Grüße, Milli
    (https://www.millilovesfashion.de)

    1. Hallo Milli
      Ich danke dir 😊 Wünsche es mir auch so sehr, dass nun alles im Rahmen bleibt 😊

  6. Hallo Linda,
    so ein Mist, dass du das bekommen hast. ich musste auch mal den großen Test machen, weil etwas auffällig war. Hat sich dann aber zum Glück nicht bewahrheitet. Lange hast du ja nicht mehr und wenn es durch die Ernährung in Grenzen gehalten werden kann, ist es ja gut.
    Viel Glück für den Endspurt.
    LG Nicole

    1. Hallo Nicole
      Finde es auch echt blöd, aber ich versuche das beste daraus zu machen. Und ja, es ist ja zum Glück nicht mehr so lange 😊

  7. Och Mensch Linni, das ist ja doof, wenn auch nicht selten…
    Hoffe es geht alles gut. Aber zuckerfrei bzw. kohlenhydratarm zu essen ist ja nicht so schwierig und trotz allem auch schmackhaft.
    Halt die Ohren steif!

    LG Nicole

    1. Hallo Nicole
      Ja, nur manchmal sind die Werte trotzdem hoch. Der Bedarf an Insulin steigt aufgrund der Hormone anscheinend in der Schwangerschaft je weiter man in der Schwangerschaft voranschreitet.. Naja, ist ja zum Glück nicht mehr so lange 😊

  8. Danke für die Aufklärung.
    Ich drücke Dir für die restliche Schwangerschaft ganz fest die Daumen, dass es dem Baby weiterhin gut geht.

    Liebe Grüße, Jenny

    1. Ich danke dir Jenny 😊

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